Was die Features angeht, ist Forerunner 35 momentan das Preis-Leistungs-Highlight. Die Uhr enthält beispielsweise eine optische Pulsdarstellung, volles Tracking der Aktivität, Aufzeichnung des Schlafrhythmus und unterstützt Benachrichtigungen des Telefons. Um diese Funktionen zu verwenden, muss man sich jedoch mit dem etwas klobigen Design anfreunden, das an die 90er Jahre erinnert.
Forerunner 35 benutzt die Connect App von Garmin, die es möglich macht mehr Daten zu Aktivitäten und dem Alltag zu sehen. Das ist eine übersichtliche App, mit vielen Möglichkeiten Forerunner 35 persönlicher zu gestalten und sich die Daten zeigen zu lassen, die einen interessieren.
Es ist leicht zu sehen, dass am Design gespart wurde, um den günstigen Preis zu ermöglichen. Das Hardwaredesign der Uhr ist an die 90er Jahre angelehnt und kann sich nicht so richtig mit den ästhetischen Standards anderer moderner GPS Uhren der beliebten Forerunner Serie von Garmin messen. Es gibt aber die Möglichkeit der Personalisierung, da man bei der Bandfarbe zwischen schwarz, weiß, blau und grün wählen kann. Das Uhrband kann an viele Handgelenksgrößen angepasst werden, nur bleibt bei sehr schmalen Handgelenken viel Band übrig – das ist visuell ein kleiner Dorn im Auge. Die Uhr besteht aus einem monochromen 128 x 128 Display, umrahmt von einem Plastikrahmen mit zwei Knöpfen auf jeder Seite.
Die vier Knöpfe haben eine gute Größe und sind leicht zugänglich platziert. Zuerst scheinen die Funktionen etwas zufällig gewählt und man würde sich wünschen, dass Garmin dem Design mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Es gibt beispielsweise keinen „hoch“-Knopf, wenn man also zu weit klickt, muss man einmal durch das ganze Menü um zum gewünschten Punkt zurück zu kommen. Man gewöhnt sich aber schnell daran und sobald man sich etwas mit der Uhr beschäftigt, ist sie leicht und schnell zu benutzen.
Garmin ist unter anderem ja eine der Marken, die man stark mit GPS verbindet und deswegen gibt es natürlich hohe Erwartungen an Forerunner 35. Nach drei unterschiedlichen Lauftests erfüllt die Forerunner 35 die Erwartungen an ihre GPS-Funktion voll und ganz und zeichnet die Distanz gut auf. Wenn man die gleiche Distanz mehrmals läuft, zeichnet die Uhr die Strecke präzise auf mit einem Fehler von unter 100 Meter – und die kann man auch damit erklären, dass man nie genau gleich auf dem Weg läuft. Wenn man die Garmins Connect App verwendet, kann man dort die gelaufene Route anschauen, sowie die Zeit, Distanz, verbrannte Kalorien und Tempo.
Für Indoor-Läufe verwendet die Uhr das eingebaute Accelerometer und hier ist die Genauigkeit längst nicht so gut – genau wie bei den meisten anderen Uhren, die diese Methode anwenden. Bei einer 6 km Tour auf dem Laufband, zeigt Forerunner nicht die präzise Distanz.
Forerunner 35 bietet die Möglichkeit zwei verschiedenen Bildschirmdarstellungen auszuwählen. So kann man auswählen, welche Daten man während des Trainings sehen möchte. Zum Beispiel Zeit, Distanz, Kalorien, Puls, Pulszone und durchschnittliche Geschwindigkeit.
Man kann das Datenfeld für jedes Aktivitätsprofil verschieden einstellen – Fahrrad fahren, laufen und Cardio, was ich persönlich super finde, da man bei den unterschiedlichen Trainingsformen oft verschiedene Daten braucht.
Forerunner 35 ist mit einer optischen Pulsanzeige im Handgelenk ausgestattet (Garmin Elevate), was bei einer Uhr dieser Preisklasse eher selten vorkommt.
Die optische Pulsaufzeichnung funktioniert indem der Blutfluss in der Haut gemessen wird. So wird es vermieden, dass ein Pulsmesser verwendet werden muss, welche selten bequem sind. Diese Technologie wird schon lange im Gesundheitswesen angewendet und in den letzten Jahren wurde versucht sie auf den Fitnesssektor zu übertragen. Garmin Forerunner 35 bietet sowohl die Möglichkeit den Puls im Training aufzuzeichnen, wie auch bei alltäglichen Aktivitäten.
Wir haben die optische Pulsaufzeichnung im Vergleich zur Polars Brystrem H7 getestet, um zu sehen wie genau die Forerunner 35 BPM (Puls) sowohl im Interval- als auch im Ruhemodus aufzeichnet. Die folgenden Bilder zeigen die Messungen der Forerunner 35 links und die der Polar H7 rechts. So wie es aussieht zeigt die Forerunner tolle Ergebnisse für BPM Werte im ruhigeren Zustand, übertreibt aber leicht bei den Maximalwerten.
Wenn man die beiden beim Intervalltraining (20/10 Sek. Auf dem Laufband) vergleicht, fällt direkt der etwas niedrigere durchschnittliche BPM auf, aber das kann dem geschuldet sein, dass die Forerunner 35 um die Minute 5.46 kurz ausgefallen ist. Auch hier sehen wir wieder einen etwas höheren maximalen BPM bei der Forerunner 35 als bei der Polar H7.
Wenn man die beidem beim Fahrradfahren vergleicht, zeigt sich, dass die Forerunner 35 gut mit der Polar H7 mithalten kann. Nur schnelle Intervalle und einem Rückgang in BMP werden nicht ganz genau berücksichtigt.
Die durchgeführten Tests zeigen, dass die Präzision der optischen Pulsaufzeichnung sich am besten für ein Steady State Training eignen, wie zum Beispiel Joggen oder Fahrradfahren. Hier schlägt sich die Forerunner 35 ausgesprochen gut.
Aktivitätstracking ist ein neuer Trend und Forerunner 35 bietet gute Möglichkeiten um deinen Alltag zu tracken. Dabei ist es möglich sowohl den momentanen Puls als auch den durchschnittlichen Puls zu sehen. Der Puls wird nicht die ganze Zeit aufgezeichnet, sondern in Intervallen den Tag über, also kann es vorkommen, dass der Puls manchmal nicht richtig passt. Außerdem kann man seinen täglichen Kalorienverbrauch sehen, aufgeteilt in Grundumsatz und Aktivität. Zusätzlich werden die Schritte gezählt.
Wenn die Uhr einen besser kennen lernt, passt sie auch die erwünschte Schrittzahl an – das finde ich persönlich super. Es ist auch möglich sich ein wöchentliches Ziel zu setzen, wie viele Minuten man mit hoher Aktivität verbringen möchte – so kann man seinen Fortschritt verfolgen. Die Uhr zeigt eine nette kleine Benachrichtigung an, wenn man sein Ziel des Tages/der Woche erreicht hat.
Mit Forerunner 35 kann man seinen Schlafrhythmus tracken und sehen wie lange man schläft, sowie wie der Schlafrhythmus war. Es ist möglich sich in der Connect App von Garmin zwei verschiedene Graphen darstellen zu lassen – einmal seine Bewegungen und dann das Schlafniveau.
Das ist ein interessantes Feature, wenn auch nicht super nützlich, außer man braucht seinen Schlafrhythmus für etwas Spezielles. Aber falls man ein kleiner Datennerd ist, ist es doch sehr spannend zu sehen wir oft man beispielsweise in der Nacht aufgewacht ist. Die Uhr malt genau auf, wann man eingeschlafen ist und wann man wieder aufwacht.
Mit der Garmin Forerunner 35 ist es möglich Nachrichten vom Telefon zu empfangen, entweder via Bluethooth, Anruf oder SMS. Außerdem kann man einstellen, dass man auch von Apps wie Facebook, Instagram oder Mail Benachrichtigungen erhält.
Das klappt richtig gut, aber da der Bildschirm nicht so groß ist, kann man das Feature nur begrenzt nutzen. Es ist dennoch gut zu sehen, vor allem wenn man einen Anruf bekommt – zumindest für die unter uns, die ihr Handy immer lautlos haben.
Mit Forerunner 35 kannst du auch die Songs wechseln, die du am Handy spielst, was mehr Freiheit erlaubt. Wenn man ein Iphone benutzt, so kann man diese Funktion nur mit Apple Music nutzen und nicht mit beispielsweise Spotify.
Die Garmin Forerunner 35 kann ab 109,99Euro gekauft werden.
Die Garmin Forerunner 35 ist eine richtig tolle Uhr für Anfänger oder für erfahrene Läufer, die nicht den Bedarf nach vielen zusätzlichen Funktionen haben. Die Uhr hat viele tolle Features, wie beispielsweise die optische Pulsmessung, Aktivitätsmessung, Schrittzähler, GPS und Schlafaufzeichnung. Die Forerunner 35 ist sehr präzise mit GPS und erfüllt auch bei der optischen Pulsmessung alle Erwartungen.
Mit Forerunner 35 erhält man für wenig Geld gute Leistung. Die Uhr hat viele tolle Features und im Vergleich mit anderen GPS-Uhren derselben Preisklasse viel zu bieten.
Das Design erhält eine nicht gar so gute Bewertung, da es nicht wirklich modern ist. Die Uhr ist jedoch sehr bequem zu tragen und man gewöhnt sich schnell an den etwas klobigen Plastikrahmen der Uhr.
Insgesamt ist die Forerunner 35 leicht zu verwenden. Zu Beginn sind die Funktionen der unterschiedlichen Knöpfe etwas verwirrend, aber da gewöhnt man sich schnell dran. Dabei wird man nicht von zu vielen Möglichkeiten überfordert – die Forerunner 35 ist einfach und benutzerfreundlich.