Test: Corsair SF750 80 Plus Platinum SFX Netzteil

Test Corsair SF750 80 Plus Platinum SFX-Netzteil
Kleine kraftvolle Systeme sind immer noch im Trend. Besonders wenn man Corsair fragt, die maximale Wattzahl auf kleinstem Raum bieten - das SF750 Netzteil. Im kompakten SFX-Format kommt es auf 750 Watt. Was uns sonst noch beeindruckt hat, steht im Test.


Die Ingenieure bei Corsair haben keine Mühen gescheut und viele schöne Details und Features im kleinen Kasten verbaut. Wir gehen diesen Test Schritt für Schritt an und starten mit einem technischen Überblick und dem Auspacken des vollmodularen SF750 bevor es in unserem Benchmark an seine Grenzen gebracht wird.

Produktspezifikationen und Features

Ich habe mich auf der Corsair-Website durchgeklickt und folgende Highlights herausgesucht. Außerdem folgt ein Bild von Corsair, das die Funktionen des Netzteils nochmal im besten Licht zeigt.

  • 750 Watt SFX Netzteil
  • ATX12V 2.2/ 2.3 und EPS 2.92 Standards
  • Abmessungen: 100 x 63 x 125 mm
  • Anschlüsse: 100% modular
  • Zertifizierung: 80 Plus Platinum
  • Lüfter: 92 mm
  • Semi-passive Kühlung
  • Garantie: 7 Jahre

Corsair SD750 80 Plus Platinum Netzteil Test


Die ersten Schritte

Bei Corsair scheinen sie große Fans der Farbe Gelb zu sein. Natürlich bildet auch der Karton des Netzteils dabei keine Ausnahme. Gelb eingerahmt finden wir auf der Vorderseite ein Bild des Produkts und einen Hinweis zu den sieben Jahren Garantie.

Die Rückseite listet die wichtigsten Funktionen auf – zum Beispiel die Leistung und Lärmkurve des Lüfters. Die Anleitungen sind das Erste, was man nach dem Öffnen des Kartons sieht. Das Netzteil ist mit Schaumstoff gegen Transportschäden geschützt.

Im Lieferumfang enthalten sind folgende Komponenten:

  • Corsair SF750 Netzteil
  • Adapterblende SFX auf ATX
  • Modulare Kabel
  • Stromkabel für 230V
  • Anleitungen
  • Vier Schrauben
  • Corsair Aufkleber
  • Verschiedene Kabelbinder

Corsair SF750 80 Plus Platinum SFX Netzteil

Schön zu sehen, dass Corsair einer der wenigen Prozenten ist, die mit Kabelbindern nicht knauserig sind. Bei vielen Marken sind nur zwei bis drei beigelegt, was schlichtweg nicht genug ist. Aber nun zu Dingen, die wichtiger als das Zubehör sind: Im Folgenden konzentrieren wir uns auf die modularen Kabel des SF750.

Corsair SF750 Netzteil einzeln ummantelte Kabel


Die Tage, in denen Netzteile noch Kabel in allen Farben des Regenbogens nutzten, gehören der Vergangenheit an. Heute sind alle Kabel schwarz. Corsair schafft es trotz der Eintönigkeit individuell zu bleiben und liefert einzeln ummantelte Kabel. Damit habe ich vor dem Öffnen des Kartons nicht gerechnet. Somit haben wir hier die erste positive Überraschung. Am größten ist das 24-polige Kabel, außerdem liegen der Verpackung zwei EPS 9-Pol Stecker für die Stromversorgung des Prozessors bei. Ein gewaltiger Pluspunkt, da viele der modernen Mainboards mehr Strom für den Prozessor bereitstellen. So kann nämlich die Übertaktung erleichtert und eine stabile Stromversorgung gewährleistet werden. Auch das SF750 geht hier aufs Ganze!

An der PCI- Express Front ist Corsair ebenfalls gut eingedeckt. Das Netzteil wird mit vier PCIe 6+2-Pol Anschlüssen auf zwei Kabeln geliefert. Somit hat man letztendlich vier Anschlüsse, um zum Beispiel eine zweite Grafikkarte anzuschließen. Oder sich direkt vollkommen auszutoben und zum Beispiel eine MSI RTX2080 TI Lightning Z zu verwenden, die nicht weniger als drei 8-Pin PCIe Anschlüsse beansprucht. Trotz der kompakten Größe kann das SF750 Netzteil also auch ein paar Extrawünsche bedienen.

Corsair SF750 vollmodulares Netzteil Kabel

Auch die SATA-Anschlusskabel sind vielversprechend. Beherrscht man das Einmaleins errechnet man sich bei zwei Kabeln mit jeweils 4 SATA-Anschlüssen insgesamt 8. Da mehr und mehr Mainboards mit dem M.2 Standard arbeiten, ist der Bedarf an SATA-Anschlüssen im Vergleich zu früher gesunken. Selbstverständlich hat das vollmodulare Netzteil auch ein Molex Kabel, das mit drei Anschlüssen ausgestattet ist. Genug für den Normalverbraucher. Corsair hat die Floppy Anschlüsse beim SF750 komplett fallen gelassen, was ich eigentlich ziemlich gut finde. Schließlich muss man nicht unnötig an alten, jetzt vollkommen nutzlosen Traditionen festhalten.

Genug zu den Kabeln – jetzt sehen wir uns das Netzteil selbst ein wenig genauer an. Das gute Stück wird in einem kleinen Samttäschchen geliefert, das man praktischer Weiser auch zu Aufbewahrung aller überschüssigen Kabel verwenden kann.

Corsair SF750 80 Plus Platinum Netzteil TascheDas minimalistische Design ist in schwarzgrau gehalten. Auf der einen Seite des Netzteils findet sich der kleine 92mm Lüfter, während die Gegenüberliegende mit dem Corsair Logo geschmückt ist. Der kleine Kasten ist überraschend schwer, was mir ein gutes Gefühl hinsichtlich der Qualität der Hardware vermittelt. Auf einer Seite des SFX-Netzteils prangt ein Aufkleber mit dem Corsair-Logo und dem Modellnamen SF750. Natürlich auch im schwarz-grauen Farbschema.

Corsair SF750 80 Plus Platinum vollmodulares Netzteil

Das vollmodulare Netzteile macht es leicht, die richtigen Anschlüsse zu finden. Jedes Kabel passt nur dort, wo es auch hingehört. Beeindruckend, wie Corsair das und die anderen Features bei so einem geringen Formfaktor umgesetzt hat. Auf der gegenüberliegenden Seite geht es weiter. Dort sitzt die Belüftung, sowie die Netzwerkstecker- und Knöpfe. Ich als Liebhaber von kleinen Details habe mich auch sehr über das winzige SF750-Schild gefreut.

Der unten fotografierte Aufkleber zeigt eine Übersicht der technischen Spezifikationen des Netzteils. Hier wird nochmals klar, wie viel Power in dem kleinen Racker steckt. 750 Watt in einem 12V-Netzteil mit 62,5 Ampere.

Corsair SF750 80 Plus Platinum Netzteil Spezifikationen

Zum Vergleich habe ich das SF750 auch nochmals neben einem Corsair ATX-Netzteil in der regulären Größe fotografiert. Mittlerweile haben das wohl alle verstanden, aber ich sage es gern nochmals: Ich bin sehr beeindruckt, wie viel Power im kompakten SF750 steckt. Klein aber oho.

Corsair SF750 SFX-Netzteil Formfaktor

Aber wie ist das möglich? Wir öffnen den Kasten, um einen genaueren Blick auf das Innenleben zu werfen. Der Blick fällt zu allererst auf den Transformator mit Corsair-Aufkleber mit DC-Schaltwandler. Der Netzstecker verfügt über keinerlei Abschirmung, da dafür schlichtweg kein Platz geblieben ist. Dem sollte man aber nicht allzu viel Bedeutung beimessen, da das bei so einem Kaliber wie dem SF750 nicht besonders relevant ist.

Die modulare Kabelschnittstelle sitzt auf einer eigenen Leiterplatte, genau wie es bei den größeren ATX-Netzteilen üblich ist. Lose Kabel gibt es nicht – alles ist direkt an die Hauptplatine gelötet. So werden nicht nur elektrische Störungen vermieden, sondern auch Platz gespart. Die beiden großen Rechtecke sind Kühlkörper, die die thermische Leistung optimieren. Die Japanischen 105-Grad-Kondensatoren haben eine Kapazität von 470 Farad, sind äußerst kompakt und arbeiten auch bei 105 Grad. Auch hier ist also alles tiptop.

Corsair SF750 Netzteil Kondensator Kuehlkörper


Die Ingenieure bei Corsair haben ihre Arbeit hervorragend gemacht und ein Netzteil entwickelt, das bei einem kleinen Formfaktor trotzdem unglaublich viel Power in sich birgt. Zumindest theoretisch – wir gehen der Sache im Test auf den Grund.

Testaufbau und Benchmark

Wir setzen das Netzteil unter Strom. Es kommt ja bekanntlich auf die inneren Werte an und Äußerlichkeiten wie Design und Features sind im Vergleich zur Performance nur Nebensache.

Corsair SF750 Netzteiltest Thermaltake Dr. Power II

Wir testen das Netzteil mit unserer Elektronischen Last, die es erlaubt präzise einzustellen, wie sehr wir das Netzteil beanspruchen möchten. Um das PG-Signal anzuzeigen und die korrekte Ausgangsspannung zu überprüfen, nutzen wir den Thermaltake Dr. Power II Netzteiltester. Das Multimeter misst die Spannung unter verschiedener Belastung. Gleichzeitig nutze ich einen gewöhnlichen Stromzähler, um den Verbrauch zu checken. So kann ich die Effizienz berechnen und überprüfen ob die Richtwerte der 80 Plus Zertifizierung eingehalten werden. Alles, was wir jetzt noch brauchen würden, ist ein Oszilloskop, um den Spannungspegel über einen längeren Zeitraum anzuzeigen.

Corsair SF750 Thermaltake Dr Power II

Oben sind die Elektronische Last, das Multimeter, Dr. Power II und der Stromzähler zu sehen.

Unsere Elektronische Last arbeitet nur bis ca. 12V. Ich versuche also innerhalb dieses Rahmens so viel wie möglich aus dem Netzteil herauszuholen und nutze drei Kennlinien (3,3, 5 und 12 Volt), um zu sehen wie sich verschiedene Spannungswerte auf das Netzteil auswirken. Da ein Großteil unserer Hardware mit einer Spannung von 12 Volt arbeitet (Grafikkarte, Prozessor, Lüfter etc.) ist das natürlich der wichtigste Messwert.

Um die Effizienz bei unterschiedlicher Belastung zu errechnen, lese ich den Verbrauch vom Stromzähler ab. Unten sind die Ergebnisse aufgelistet. Links die Spannung, die das Multimeter angibt und rechts Vergleichswerte der Wattzahl.

Corsair SF750 Netzteil Test Spannung


Corsair SF750 Netzteil Test Watt Effizienz

Der Test des Netzteils unter verschiedener Last zeigt die unten aufgelisteten Ergebnisse. Wie sich an Hand der Zertifizierungstabelle ablesen lässt, entspricht das Corsair SF750 definitiv den Richtwerten für eine ordnungsgemäße 80 Plus Platinum Zertifizierung:

  • 150 Watt Last: 92% Wirkungsgrad
  • 400 Watt Last: 95% Wirkungsgrad
  • 750 Watt Last: 90% Wirkungsgrad

Corsair SF750 80 Plus Platinum Zertifizierung

Nun haben wir das Netzteil sowohl auf die Features, als auch die Performance getestet. Wurden meine hohen Erwartungen erfüllt? Ja! Das SF750 liefert unabhängig von der Last eine durchgehend starke Leistung. Selbst wenn wir 750 Watt durch den kleinen Kasten jagen, bleiben die Spannungswerte auf einem guten Niveau.

Auch das PG-Signal hat nicht enttäuscht und auf keinerlei elektrische Störungen hingewiesen. Einen kleinen Haken gibt es aber doch: Der 92 mm Lüfter macht sich ab ca. 600 Watt bemerkbar und legt hörbar einen Zahn zu. Allerdings ist er weniger laut, als es hier vielleicht klingen mag. Im Vergleich zur übrigen Hardware in einem Computergehäuse, ist der Geräuschpegel bescheiden und wird sich nicht abheben. Insgesamt gibt es bei dem Netzteil also nicht wirklich viel zu bemängeln. Performance, Qualität und der Gesamteindruck passen. Gute Arbeit, Corsair!

Corsair SF750 vollmodulares Netzteil

Preis

Zur schreibenden Stunde kann man für ca. 145 Euro der glückliche Besitzer eines Corsair SF750 80 Plus Platinum SFX Netzteils werden. Dank super Performance und ganzen 7 Jahren Garantie ist so der Grundstein für ein langfristig erfolgreiches System gelegt.

Alle weiteren Details zum SF750 gibt es hier auf der Homepage von Corsair.

Fazit

Wer auf der Suche nach einem Netzteil ist, das so klein wie möglich sein muss, aber gleichzeitig maximale Leistung bringen sollte, ist mit dem Corsair SF750 80 Plus Platinum SFX gut beraten. Viele der SFX-Netzteile, die wir bis jetzt getestet haben, sind in dem ein wenig größeren SFX-L Formfaktor gebaut. So beanspruchen sie natürlich mehr Platz. Das SD750 von Corsair bewahrt sich ein kompaktes Design und liefert alle Eigenschaften eines High-End Netzteils.

Das bedeutet, dass neben 750 Watt auch der hohe Wirkungsgrad der 80 Plus Platinum Zertifizierung verfügbar ist. Auf fast magische Art und Weise hat Corsair außerdem auch Platz für eine vollmodulare Kabelschnittstelle ermöglicht. Der traditionelle Lüfter ist 92mm groß. Somit kann der Ventilator langsam arbeiten und trotzdem für eine nennenswerte Luftzuvor sorgen. Im Belastungstest habe ich das leichte Rauschen der Lüfter vernommen. Allerdings war er erst ab einem erheblichen Leistungsanstieg zu hören. Alle Spannungswerte blieben stabil und auch die Effizienz erlitt keine weiteren Einbrüche.

Und obwohl dieses panzerartige Netzteil zu einem fairen Preis angeboten wird, hat Corsair trotzdem noch ein paar weiter Features verbaut: Einzeln ummantelte Kabel. Normalerweise muss man sich solche Leckereien extra zum Netzteil hinzukaufen. Das SF750 von Corsair ist ein Kraftwerk im minimalen Format, das ein ITX-System problemlos bedienen kann. Das wird mit einem Score von 9/10 Punkten und einem Great Product Award belohnt.

Gut

  • Viel Power bei kleinem Formfaktor
  • 80 Plus Platinum Zertifizierung
  • Einzeln ummantelte Kabel und vollmodulares Design
  • Lautlos bis zu einer Belastung von 300 Watt
  • Stabile Performance
  • 7 Jahre Garantie
  • Gute Qualität der Bauteile
  • Fairer Preis, aber…

Nicht so gut

  • … im High End Bereich
  • Geräuschpegel bei starker Belastung

Score: 9 & Great Product Award

Corsair SF750 vollmodulares Netzteil Platinum Zertifizierung

 


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