Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde, zeigt, dass ein System, das mit Wasser und Salz arbeitet, komplexe Informationen auf die gleiche Weise verarbeiten kann wie unser Gehirn. Dies ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung authentischerer Gehirnemulationscomputer.
Die künstliche Synapse, die die Forscher entwickelt haben, basiert auf einem kleinen Gerät, das das Verhalten einer natürlichen Synapse nachahmt. Dieses Gerät arbeitet mit einer Lösung aus Wasser und Salz und kann durch elektrische Impulse seine Leitfähigkeit ändern. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass die Länge des Geräts die Zeit beeinflussen kann, die benötigt wird, bis Konzentrationsänderungen verschwinden.
Dies eröffnet die Möglichkeit, die Länge des Geräts so anzupassen, dass es Informationen für verschiedene Zeiträume speichern und verarbeiten kann, genau wie natürliche Synapsen in unserem Gehirn. Tim Kamsma, Doktorand am Institut für Theoretische Physik und am Mathematischen Institut der Universität Utrecht und Hauptautor der Studie, ist von den Ergebnissen begeistert.
Er sagt: „Während künstliche Synapsen, die komplexe Informationen verarbeiten können, bereits auf der Basis fester Materialien existieren, zeigen wir nun erstmals, dass dies mit Wasser und Salz erreicht werden kann. Wir reproduzieren neuronales Verhalten effektiv mit demselben Medium wie das Gehirn.“
Diese Studie öffnet die Tür zu neuen Möglichkeiten im iontronischen neuromorphen Computing – einem Bereich, der sich auf den Bau von Computern konzentriert, die mit demselben Medium wie unser Gehirn arbeiten. Durch einen authentischeren Ansatz zur Gehirnemulation können wir eines Tages möglicherweise Computer bauen, die in der Lage sind, die außergewöhnlichen Fähigkeiten unseres eigenen Geistes nachzubilden.