Mit ASUS ist es möglich ein Komplettsystem im ROG Look zusammenzustellen. Die Chance ein einheitliches Design und Farben zu wählen, während gleichzeitig das ROG LOGO auf den Komponenten prangt. Aber Schönheit kommt von innen und es kommt schließlich vor allem auf die Leistung der Hardware an. Diesmal nehmen wir uns eins der Kühlsysteme vor: Der ASUS Ryujin 360 AIO Wasserkühler.
Der Wasserkühler wird in einem großen Karton im schwarz-roten ROG Design geliefert. Auf der Vorderseite ist ein Bild des guten Stücks und auf der Rückseite sind ein paar der Highlights und Features aufgelistet.
Gut für den Transport geschützt, sind alle Einzelteile in separaten Pappmasche-Fächern verstaut. Im Karton enthalten sind der ROG Ryujin 360 Wasserkühler, drei Noctua NF-F12 iPPC 2000 PWM Kühler, ein Päckchen mit Schrauben etc., vorher aufgetragene Wärmeleitpaste und natürlich eine Kurzanleitung.
Wir werfen als erstes einen Blick auf den Radiator. Hier handelt es sich um das klassische, eher unscheinbare Modell von Asetek. Die Pumpeinheit am Ende der beiden Schläuche ist ein wenig größer als der Durchschnitt. Der Radiator selbst sorgt für ein wenig visuelles Entertainment, sobald alles aufgebaut und installiert ist.
Die Lüfter sind Teil der industrialPPC Serie von Noctua und arbeiten mit einer Drehzahl von 2000 RPM. Dabei sind sie bei voller Geschwindigkeit mit 30 dBA nicht allzu laut. Diese Lüfter sind darauf ausgelegt 24/7 zu laufen und vollkommen schwarz. Direkt zwei Pluspunkte für den Test.
Selbstverständlich kann man sich bei der Montage der neueren CPU-Sockel von AMD und Intel auf allerlei Montagematerial von ROG verlassen.
Mit einer Breite von nur 27 Millimetern ist der Radiator selbst relativ schmal. Auch die Verbindungsstücke sind nicht sonderlich groß und messen nur 7,5 Millimeter. Sie wirken deswegen zerbrechlich. Andererseits habe ich aber auch noch nie einen brechen sehen. Die Schläuche sind hingegen ein wenig breiter (11mm), sorgen so aber für ein eher merkwürdiges Gesamtbild.
Aber man soll sich ja nicht vom ersten Eindruck trügen lassen. Deswegen freue ich mich darauf den Kühler in Aktion zu sehen.
Der Kühlkopf quillt mit bereits angeschlossenen Kabeln über. Was auf dem Foto chaotisch wirkt, ist letztendlich 4 Kabeln zuzuschreiben. Hierbei handelt es sich um USB, SATA-Schnittstelle, das Verbindungskabel zwischen Kühler und Motherboard und einen Splitter für die beiden Noctua Kühler. Wer mit einem großen Gehäuse arbeitet, könnte allerdings Probleme mit der Länge der Kabel kriegen. Letztendlich erscheint mir nur das USB Kabel ausreichend lang, um über das ganze Mainboard zu reichen.
ASUS hat die Wärmeleitpaste bereits aufgetragen, was Vor- und Nachteile hat. Man kann sich darauf verlassen, dass die richtige Menge gleichmäßig aufgetragen wird. Das ist positiv, allerdings hat man somit auch nur eine Chance den Kühler richtig zu befestigen.
Für den Test dieses CPU-Kühlers nutze ich ihn zusammen mit dem AMD AM4 Mainboard und der AMD Ryzen 2700 CPU. Der Kühler lässt sich unkompliziert montieren und ich kann sogar die originalen Anschlüsse auf der Hauptplatine nutzen.
Der Kühlkopf wird über den Prozessor montiert und mit vier Schrauben befestigt, die mit einem Schraubenzieher angezogen werden können.
Zum Schluss muss nur noch die Abdeckung positioniert werden. Mit Hilfe der beiden starken Magnete ist das unkompliziert und relativ einfach.
Fertig!
Es ist an der Zeit die inneren Werte dieses AIO Wasserkühlsystems genauer zu erforschen. Bevor wir euch einen Benchmark liefern, schauen wir uns aber noch genauer an, wo und wie man ihn noch weiter personalisieren kann. Oder eben auch nicht.
Zu meiner Verwunderung kann ich den Kühler nur in den Standardeinstellungen testen. Die Software und das Motherboard haben keinerlei Anpassungsoptionen.
Warum? Weil ich kein ASUS Motherboard nutze. Guter Zug, ROG! Sieht wohl so aus, als müsste man sich, um das System voll auszukosten, tatsächlich auf nur eine Marke verlassen. Fast eine Hommage an Apple. Wer seinen ASUS Ryujin Wasserkühler also direkt über die ASUS AI Suite personalisieren möchte, ist gezwungen in ein ASUS Motherboard zu investieren.
Mit meinem Setup habe ich nur Zugriff auf ASUS Lifedash, um die RGB Lichter auf dem Kühlkopf zu justieren.
Die Lichter auf dem Kühler sind in einen dünnen, diagonalen Streifen auf dem Kühlkopf integriert. Hier kann man sich in den Einstellungen farblich austoben.
Das kleine OLED Display kann statische Bilder und GIF Animationen darstellen. Ein schönes Detail.
Hätte ich ein ASUS Motherboard hätte das Display auch Statistiken, wie die Temperatur oder die Geschwindigkeit der Kühler zeigen können. Für mich sind diese Bonus-Features aber nicht zugänglich.
Für den Benchmark habe ich die folgende Soft- und Hardware genutzt:
CPU: AMD Ryzen 2700
Software (Benchmark): CPU-Z
Software (Kontrolle): HWiNFO64
Das Standardverfahren für den Test von Wasserkühlern ist das System mit einem halbstündigen Stress-Test mit CPU-Z ein wenig aufzuwärmen. Anschließend wird in zwei zusätzlichen Minuten die Temperatur mit HWiNFO64 gemessen.
Indem wir die Zimmertemperatur vom Messergebnis abziehen erreichen wir ein Delta, das so nah wie möglich an der tatsächlichen Temperatur liegt.
Die Kühler und die Pumpe laufen dabei für gewöhnlich mit maximaler Geschwindigkeit. Somit bekommen wir einen Eindruck von der Kühlkapazität.
Zimmertemperatur: 25°C
Kühler-Geschwindigkeit: Automatisch
Pump-Geschwindigkeit: Automatisch
Dieser Test wurde auf meinem AMD Mainboard durchgeführt. Wegen der von ASUS auferlegten Einschränkungen, konnte ich den Kühler und die Pumpe nicht manuell auf maximale Geschwindigkeit stellen.
Trotzdem hat der ASUS ROG Ryujin 360 Kühler den Prozessor problemlos runtergekühlt und auch bei Übertaktung keine Schwierigkeiten gehabt. Ein insgesamt beeindruckendes Ergebnis.
Auch hier ist das Testergebnis im Vergleich zu anderen Kühlern ein wenig verfälscht, da der Kühler die Geschwindigkeit während des Tests automatisch anpasste. Somit liefen die Kühler nicht auf vollen 100%, was eventuell eine Entlastung für meine Ohren gewesen sein könnte. Noctua Fans sind normalerweise bei maximaler Leistung deutlich hörbar.
Ich schätze, dass die Fans in meinem Test ungefähr die Hälfte der Maximalgeschwindigkeit erreichten, vielleicht sogar ein bisschen weniger. Ich habe trotzdem ein sehr leises Rauschen der vier Kühler gehört - ein extra Kühler sitzt im Kühlkopf und soll für zusätzliche Luft um VRM und die M.2-Module sorgen.
Die Produktspezifikationen geben an, dass dieser Kühler mit einer maximalen Geschwindigkeit von 4800 RPM läuft und dabei einen Geräuschpegel von bis zu 31 dB erreicht. Insgesamt ist der Lärmpegel dieses Kühlers mit einem Ninja-Kätzchen auf einem Baumwollteppich zu vergleichen.
Ich wage also zu sagen, dass man vom Kühler wahrscheinlich nichts mehr hören wird, sobald das Gehäuse geschlossen ist und er Computer läuft.
Aus der Vogelperspektive handelt es sich beim ASUS ROG RUYJIN 360 um einen soliden Wasserkühler. Er hält die Temperatur auf einem angemessenen Niveau, während gleichzeitig die Nachbarn nicht durch Lärm geweckt werden.
Die Noctua Kühler sind eigentlich für den industriellen Gebrauch gefertigt und deswegen besonders qualitativ. Sie sorgen für einen hohen statischen Druck und guten Luftfluss im Radiator.
Und was mich besonders begeistert: sie sind vollkommen schwarz mit schwarzen Chromax-Kanten. Für alle, die gerne ein bisschen mehr Farbe ins Spiel bringen würden, ist auch eine rote, blaue, grüne, weiß oder gelbe Alternative erhältlich.
Der Radiator entspricht dem Standard und ist mit flexiblen Schläuchen versehen, die auch bei starkem Verbiegen nicht brechen.
Der Kühlkopf und die Pumpe sind in einer gemeinsamen Einheit integriert, die durch einen kleinen Ventilator gekühlt werden, der für zusätzlichen Luftfluss sorgen soll. Ein sinnvolles Detail, was den Gamern, denen das Übertakten im Blut liegt, zu einem zusätzlichen Performance Boost verhelfen wird.
Der Wasserkühler ist mit RGB Lichtern und einem OLED Display versehen, das unter den richtigen Umständen interessante Infos und ein wenig Bling-Bling darstellen kann.
Die richtigen Umstände? Ohne ein ASUS Motherboard sind die Personalisierungsoptionen deutlich eingeschränkt. Das ist ein Nachteil. Somit muss man nämlich in mehr, als nur den Kühler investieren, um sein volles Potential auszuschöpfen und die ASUS AI Suite zu nutzen. Uns zu „zwingen“ weitere Hardware zu kaufen ist eine eher nutzerunfreundliche Strategie von ASUS.
Ein weiteres Problem sind die eher kurzen Kabel, die den Kühlkopf anschließen sollen. Einzig das USB-Kabel scheint lang genug, um bis ans andere Ende des Mainboards zu reichen.
Mit einem Preis von ca. 240 Euro handelt es sich um ein High-End Produkt. ASUS ROG Produkte sind immer zu einem gewissen Premium-Preis angesetzt, der für manche ein wenig zu viel sein mag.
Die meisten, die sich einen Cooler dieser Art kaufen, tun das sicher nicht nur für die Performance. Hier geht es auch um die Extra Features und die Marke ASUS ROG. Ein wenig wie die iPhone Fanboys eben.
Gut
Nicht so gut
Score: 8/10 und ein Great Product Award
Die Produktspezifikationen sind hier direkt auf der ASUS Website einsehbar.