Das 9500 ist nicht das erste Diktiergerät seiner Preisklasse, das wir testen und tritt zugegeben gegen starke Konkurrenz an. Aber an ein Diktafon, das preis-technisch durchaus mit einem Ipad (der alten Generation) vergleichbar ist, sollte man auch hohe Erwartungen stellen können.
Per Definition hat ein Diktiergerät eigentlich nur einen Zweck: Diktieren. Trotzdem unterscheiden sich die kleinen Freunde in der Ausführung sehr. Unser Test des Olympus DS-9500 Diktafons konzentriert sich auf den Akku, internen und erweiterbaren Speicher, Verschlüsselung der Aufnahmen, Gewicht, Mobilität und das Highlight – die integrierte Wi-Fi Funktion. Diese unterscheidet übrigens das DS-9500 von seinem kleinen Bruder dem Olympus DS-9000.
Bevor es richtig los geht haben wir als kleines Schmankerl vor dem Test noch ein Unboxing Video vorbereitet.
Die wichtigen Informationen:
Spezifikationen:
Sicherheit:
Das Olympus DS-9500 Diktiergerät wird in einem simplen Karton geliefert, der zusätzliche Ausstattung enthält. Im Lieferumfang enthalten ist natürlich das Diktafon selbst – DS-9500 – das eine angenehme Größe hat und gut in die Hand eines Erwachsenen passt. Dabei fühlt es sich sehr leicht an und wirkt eher unscheinbar. Der überraschend große Farbbildschirm bietet einen guten Überblick und vermittelt das Gefühl von Qualität. Neben dem Diktiergerät wird auch ein USB-Kabel mitgeliefert, eine Schutzhülle für unterwegs und des Weiteren eine Ladestation, die einen direkten LAN-Anschluss hat. Sowohl das USB-Kabel als auch die Ladestation können zum Aufladen benutzt werden, wobei die Station signifikant schneller ist.
Im gewohnten Stil ist die Vorderseite des Kartons mit einem Foto des Geräts bedruckt.
Inhalt:
Das Olympus DS-9500 ist einfach anzuwenden. Es ist für Rechtshänder ausgelegt und deswegen befindet sich die Steuerung auf der rechten Seite in Reichweite der Daumen. Schiebt man den Schalter nach oben, beginnt die Aufnahme und die drei vorangehenden Positionen entsprechen Zurückspulen, Play und Stop. Ein Kinderspiel. Zum Starten einer Aufnahme muss nur der Knopf über dem Regler gedrückt werden.
Auf der Vorderseite befinden sich unter dem 2.4“ Display die F1-, F2-, und F3-Schalter, sowie ein generisches Menü. Hier kann man mit den vier Richtungsknöpfen navigieren, die um den zentralen Menü-Knopf angeordnet sind. Auf der unteren Seite gibt es einen Mikro-USB-Eingang, sowie einen Anschluss für die Docking-Station. Das Olympus Diktiergerät ist aus strapazierfähigem Material hergestellt und hat einen Fall-Test aus 1,5 m Höhe durchlaufen. Ich habe es aber nicht über mich gebracht, das im Selbsttest zu bestätigen, da es eben doch "nur" aus Plastik besteht.
Olympus DS-9500 ist vor allem für Berufstätige designt, die täglich den Bedarf haben Diktate oder Stimm-Memos aufzunehmen. Sowohl im Büro als auch unterwegs. Der Preis ist recht stattlich, dafür trumpft es aber auch mit fortgeschrittenen Funktionen und Möglichkeiten auf. Diese sind in ein verhältnismäßig kleines Gehäuse verpackt, das sich auf folgende Maße beschränkt: 120,8 mm x 49,8 mm x 18,6 mm. Das Gewicht liegt bei 116,5 Gramm inklusive Batterien. Das finde ich super, da es sich leicht anfühlt und trotzdem gut in der Hand liegt.
Auf der Vorderseite befindet sich der große 2,4“ TFT Farbdisplay. Ich kann nur hervorheben, dass dies das beste Display ist, das ich bisher bei einem Aufnahmegerät erlebt habe. Die Auflösung liegt bei 240 x 320 Pixel und ist äußerst benutzerfreundlich. Es ist leicht darauf zu lesen und es hat klare Farben. Außerdem ist es bestimmt kein Nachteil, dass es äußerst leicht ist, sich im Olympus UI zurechtzufinden. Das Menu ist übersichtlich und die Sprache lässt sich unkompliziert richtig einstellen. Auch die Verbindung mit dem WLAN verläuft problemlos. Wie gesagt, verwendet man dazu die vier Pfeiltasten unter dem Bildschirm.
Im Menü kann man unter anderem seine Aufnahmen durchgehen und anfangen sie zu bearbeiten. Die Knöpfe auf dem Diktiergerät fühlen sich recht steif an, da sie kein Feedback geben. Sie reagieren sofort, geben aber nicht das erwartete „Klick“-Geräusch von sich. Man gewöhnt sich aber schon nach kurzer Zeit daran und lernt dann die absolut störungsfreien Aufnahmen zu schätzen. Unten auf der Vorderseite des Olympus DS-9500 befindet sich ein kleiner Lautsprecher, mit Hilfe dessen man bereits aufgenommene Segmente abspielen kann. Dieser gewinnt sicher keinen Preis für seinen Sound, funktioniert aber definitiv gut genug für seine Aufgabe.
Auf der Oberseite befindet sich vielleicht das interessanteste – nämlich die beiden Stereo-Mikrofone, die für die notwendige Qualität sorgen sollen, sowie drei Filter um einen tollen Sound zu gewährleisten. Die Mikrofone sind richtig gut und fangen Geräusche klar und deutlich ein, um sie später wiederzugeben. Hier kann man mit dem Ergebnis nur absolut zufrieden sein. Neben den beiden Mikrofonen ist es auch möglich entweder ein Headset oder ein weiteres Mikrofon anzuschließen – oder auch beides. Das kann sehr praktisch sein, falls man beispielsweise ein Meeting aufnehmen möchte.
Ein weiterer Pluspunkt: Um das Gesagte aufzunehmen, muss nicht immer direkt ins Mikrofon gesprochen werden. So kann man einfach am Schreibtisch arbeiten und das Diktiergerät am Tisch platzieren und hat trotzdem eine gute Aufnahme.
Auf der Rückseite ist es möglich einen Deckel zu entfernen und so die Li-Ion-Batterien von 1.350 mAh zu erreichen. Das ist viel Kapazität im Vergleich zu anderen Diktiergeräten, die wir getestet haben. Auch sonst wurden alle Details bedacht und der Akku kann ausgetauscht werden. Mit vollen Akkus ist eine Aufnahmezeit von bis zu 10,5 Stunden möglich.
Olympus bietet eine Transkriptionssoftware mit dem Namen ODMS R7. Um sie zu installieren, ist eine Lizenz notwendig, die leider nicht gratis ist. Aber das wissen die meisten sicher schon. Wir reden hier schließlich von einer Dictation-Workflow-Software, die auch eine Spracherkennungsfunktion hat. Alle Audiodateien können von Diktiergerät importiert und bearbeitet werden oder direkt per E-Mail an die richtige Person geschickt werden. Auch ohne Vorkenntnisse verschafft man sich leicht einen Überblick.
Das Diktafon hat nur 2 GB internen Speicherplatz, ist aber zum Glück mit einer bis zu 32 GB großen SD-Karte extern erweiterbar. Das bedeutet, man hat mehr als genug Platz – und mit einer Akkuladung, sind noch lange nicht die ersten beiden Gigabytes ausgenutzt. Entscheidend ist jedoch wie man diesen Speicherplatz voll ausnutzen kann.
Das Thema des Olympus DS-9500 Diktiergeräts ist Workflow – aber es wurde gleichzeitig auch so viel Wert auf Benutzerfreundlichkeit gelegt, dass ich sicher bin, jeder meiner Kollegen würde ohne jegliche Vorkenntnisse gut damit klar kommen. Ich habe schon das Philips DPM 7000 getestet und es ähnelt dem Olympus DS-9500 in vielen Punkten – zum Beispiel lässt sich bei beiden Geräten der Akku austauschen. Auch die jeweilige Software ist unkompliziert zu bedienen. Sowohl für einen Anfänger als auch für jemand mit mehr Erfahrung ist die Benutzung des Menüs absolut intuitiv und der Aufbau logisch verständlich.
Das Mikrofon des DS-9500 besteht aus einem dreilagigen Pop-Filter, der Atemgeräusche aus den Aufnahmen entfernt – so bleiben diese klar und deutlich. Das Olympus DS-9500 hat mehrere Einstellungen für das Mikrofon – man kann es also an verschiedene Bedingungen anpassen. Zum Beispiel eine laute oder ruhige Geräuschkulisse. Das sorgt für Aufnahmen in guter Qualität, egal ob bei einem Interview in einem Großraumbüro oder bei einem Meeting im Konferenzraum.
Das Mikrofon kann monodirektional als Richtmikrofon und omnidirektional für Stereo Aufnahmen arbeiten. Beides hat seine Vorteile und abhängig vom Aufnahmemodus werden die Dateien in unterschiedlichen Formaten abgespeichert. Der Diktiermodus 1 ist für eine ruhige Umgebung geeignet und das omnidirektionale Mikrofon nimmt mit einem Radius von 360° auf. Der Diktiermodus 2 ist für eine laute Umgebung gedacht und fängt deswegen nur aus einer Richtung Geräusche auf. Es ist also in der Lage sich ganz auf Ihre Stimme auszurichten. Der dritte Diktiermodus ist für Meetings mit mehreren Teilnehmern gedacht und das Mikro erkennt automatisch aus welcher Richtung die Stimme des Sprechers kommt. Im Test habe ich vor allem die zweite Möglichkeit gewählt, da ich so einfach rumlaufen und dabei Notizen aufnehmen kann.
Das Olympus DS-9500 ist ein tolles Stück Hardware mit zwei herausragenden Mikrofonen und einem guten Akku. Es hat ein sehr benutzerfreundliches Menü, in dem sich jeder zurechtfindet, sowie ein tolles, großes Display und intuitive Menüknöpfe. Wenn ich etwas kritisieren muss, so ist das die Aufmachung in Plastik anstelle von Metall. Das Diktiergerät kann einigen Schrammen widerstehen, aber fühlt sich nicht ganz so solide an. Die Ladestation ist eine gute Ergänzung. Ich kann das Olympus DS-9500 empfehlen, man zahlt aber auch einen stolzen Preis für die Leistung.
Preis:
Zum Zeitpunkt des Tests ist das Diktiergerät ab ca. 520 Euro erhältlich. Das ist ein hoher Preis für ein Diktiergerät, aber man bekommt dafür auch mehr Funktionalität als bei anderen Modellen, vor allem durch die beigefügte Station. Die Preis-Leistung stimmt also und Konkurrenten auf einem vergleichbaren Niveau befinden sich in der selben Preisklasse.
Fazit
Das Olympus DS-9500 ist ein Aufnahmegerät, das alles hat und alles kann – zumindest fast. Die Austattung ist sehr qualitativ und wir haben keine Kritikpunkte an der Performance. Ich kann ohne weiteres sagen, dass es mit den besten Diktiergeräten mithalten kann, die wir bisher testen durften. Das einzige Manko besteht in der Aufmachung, die aus Plastik anstatt von Metall besteht – das würde sich etwas hochwertiger anfühlen. Bei dem Preis könnte man auch durchaus so etwas wie Aluminium erwarten. Auch die Software hat richtig viel zu bieten und der Fokus liegt auf Workflow und Produktivität. Olympus DS-9500 ist für Aufnahmen in unterschiedlichen Umgebungen gedacht – egal ob im Büro, bei einem Meeting oder unterwegs.
Der Preis liegt bei ca. 520 Euro - stattlich und will überlegt sein. Die Preis-Leistung stimmt jedoch.
Das Aufnahmegerät wird in einer schlichten Verpackung und mit einer top Ausstattung geliefert – einem guten Akku und einem großem Bildschirm und die Knöpfe sind so platziert, dass sie gut zu erreichen und intuitiv zu benutzen sind. Der Akku kann falls benötigt mit einem Handgriff ausgetauscht werden – das finde ich persönlich ein großes Plus.
Außerdem werden die Aufnahmen im DSS-Format mit einer 256 bit AES Verschlüsselung geschützt. Wirklich wünschenswert hinsichtlich der Datenschutz-Regelung! Und das Beste ist die eingebaute Wi-Fi-Funktion. Dadurch können die Aufnahmen einfach drahtlos auf den PC übertragen werden. Man bleibt im Arbeitsalltag also flexibel.
Die Verbindung zum PC ist plug’n’play und die Diktiersoftware von Olympus ist ausgesprochen einfach zu benutzen. Wir haben sie so eingestellt, dass Aufnahmen automatisch importiert werden – und das klappt hervorragend. So kann man falls gewünscht sofort mit dem Transkribieren beginnen. Wir schließen den Test des Diktiergeräts DS-9500 von Olympus mit einer Bewertung von 9.5 von 10 Punkten ab und verleihen einen Great Product Award.
Gut:
Nicht so gut: