Die AMD Radeon VII arbeitet mit einer Grundtaktung von 1400 MHz, kann aber bei Bedarf bis zu 1800 MHz leisten. Die Busschnittstelle überträgt bis zu 4096 Bit und der neue 16 GB HBM2 VRAM bietet bis zu 1 TB Speicher. Außerdem sind 60 Recheneinheiten und 3840 Stream-Prozessoren geboten, mit denen die Karte 13,7 TFLOPS liefern kann.
Da die neusten Games immer anspruchsvoller werden, steigt der Bedarf an VRAMs. Mit einem GPU Chip, der deutlich kleiner ist, als man es von den 14 N m Werten gewohnt ist, ist die 7 N m Architektur definitiv eine willkommene Änderung.
Vergleicht man die Radeon VII Grafikkarte zum Beispiel mit der Bauweise der VEGA 56/64 wird offensichtlich, dass so mehr als doppelt so viel Platz für den HBM2 VRAM bleibt. Das sorgt nicht nur für mehr Speicherkapazität auf der Radeon, sondern auch für mehr als doppelt so viel Bandbreite.
Gamer weltweit werden durch einen Wunsch vereint: ein reibungsloses Spielerlebnis unabhängig davon, welchen Bildschirm sie bevorzugen. Mit der neuen Radeon VII-Grafikkarte will uns AMD diesen Wunsch erfüllen. Schauen wir uns das Bild oben genauer an, steht dort, dass die Karte sich mit der RTX 2080 vergleichen lässt. Ob dies der Wahrheit entspricht, erfahren wir später.
Das Referenzdesign der neuen AMD Radeon VII Grafikkarte unterscheidet sich ein wenig vom Gebläse Stil der Kühler, die wir von AMD und NVIDIA gewohnt sind. Das ganze PCB-Board wird vom Kühlkörper der Karte abgedeckt, der von drei Lüftern gekühlt wird.
Insgesamt finde ich das Design der Karte recht gelungen, da es mir ziemlich elegant und stilecht erscheint. Hier gibt es keine Spielereien, wie RGB beleuchtet Ventilatoren. Ich bin mir aber bewusst, dass viele Wert auf RGB Lichter legen. Dafür bleibt aber sicher noch Platz, sobald die ersten Desktop-Grafikkarten (Add-in Boards) auf den Markt kommen.
Für unseren Test haben wir von AMD ein Ausstellungstück erhalten, das ein Dummy Design der Radeon VII 7 N M Architektur zeigt. Hier ist der Chip in der Mitte und die vier VRAM-Cluster auf beiden Seiten, während die Kondensatoren über und unterhalb angebracht sind.
Für ein bisschen LED beleuchtetes Plastik war aber doch Platz. Das kleine R in der Ecke und der Radeon Schriftzug auf der Karte sind beide beleuchtet. Hier ist aber nicht von RGB zu sprechen, da die Lichter nur rot leuchten können. Das passt aber zu den Farben die AMD für das gesamte Design des Markenauftritts nutzt, wie zum Beispiel das Rot im Logo.
Für die AMD Radeon VII-Karte sind zwei 8-Pin-Karten erforderlich, die zusammen mit dem PCIe-Sockel des Motherboards eine maximale TDP von 375 Watt haben. Das ist für eine Karte mit diesen Spezifikationen eigentlich gar nicht schlecht.
Das schicke Aluminium Cover auf der Vorderseite ist mit der Rückplatte verschraubt. In diese sind viele schmale Öffnungen eingelassen um die warmen Teile der Radeon VII Karte zusätzlich zu kühlen.
An der Anschlussfront finden wir drei DisplayPort-Ausgänge und einen einzigen HDMI-Ausgang. Was mit jedoch verblüfft ist, dass es hier keinen USB 3.1-Anschluss für VR gibt. Mittlerweile hat das eigentlich jede neue NVIDIA Karte und ich verzeichne das definitiv als Minus.
Ich fahre das gute Stück jetzt hoch, um mit dem Test der Radeon VII zu beginnen.
1080p: 131 fps / 1440p: 99 fps / 2160p: 55 fps
1080p: 130 fps / 1440p: 107 fps / 2160p: 58 fps
1080p: 130 fps / 1440p: 92 fps / 2160p: 55 fps
1080p: 111 fps / 1440p: 75 fps / 2160p: 49 fps
1080p: 92 fps / 1440p: 60 fps / 2160p: 38 fps
1080p: 207 fps / 1440p: 144 fps / 2160p: 71 fps
Auf Wunsch von AMD haben wir Call of Duty – Black Ops 4 zusätzlich zu den Standardtiteln mit in den Test aufgenommen, da hier mehr als 8 GB VRAM genutzt werden. Das Spiel hat eine hohe Anzahl von FPS, ist aber rein grafisch gesehen kein Juwel.
Es wurde in der oben genannten Auflösung mit der Einstellung Ultra und er GPU-Render-Skala auf 100 getestet.
Der Test liefert ein gemischtes Ergebnis, ganz abhängig von den grafischen Anforderungen des jeweiligen Spiels. Im Allgemeinen sieht es für AMD-optimierte Spiele zwischen 2070 und 2080 ziemlich gut aus. Um also ein Ranking zu liefern, muss ich den Preis entscheiden lassen.
Neben den üblichen Benchmarks haben wir auch einige Rendering-Softwares verwendet, um Video- und 3D-Rendering Aufgaben zu imitieren, die die AMD Radeon VII entsprechend ihrem Pressematerial anspricht. Dem können wir bis jetzt auch nicht widersprechen.
Cinebench fordert die Grafikkarte, indem ein 3D Video gerendert wird. Ziel des Tests ist herauszufinden, wie viele FPS bei der Transkodierung verfügbar sind. Wir landen bei 180 FPS, was eine ordentliche Leistung ist.
Blender ist eine 3D Rendering Software, die dem Computer die Aufgabe stellt, mehrere verschiedenen hochauflösende 3D Animationen zu rendern.
Zum Schluss noch das Ergebnis mit LuxMark v3.1 an, wo immer die gleichen hochauflösenden Bilder in 120 Sekunden gerendert werden müssen. Der Score wird dann aus der Anzahl der fertigen Bilder berechnet. 51140 ist besser, als alles was wir bis jetzt zu Gesicht bekommen haben.
Diese synthetischen Benchmarks zeigen, dass 16GB HBM2 VRAM, eine extrem hohe Bandbreite von 1 TB und die 4096 Schnittstelle dafür sorgen, dass sich die AMD Radeon VII für professionelle Arbeit und somit auch Rendering Aufgaben eignet.
Wie immer geht es bei unseren Tests der Grafikkarten auch um Übertaktung. Hier testen wir ob wir noch ein kleines bisschen mehr aus unserer Radeon VII herauskitzeln können.
Overclocking Einstellungen
GPU OC Clock: +165 MHz
VRAM OC Clock: +1000 MHz (Auf dem gesamten VRAM Speicher)
Offiziell durfte ich die AMD Radeon VII nicht mit einer Standalone-Software wie MSI Afterburner übertakten. AMD WattMan ließ mich jedoch sowohl Kernspannung als auch Chiptaktfrequenz und VRAM-Frequenz takten. Im Folgenden das Ergebnis.
Tatsächlich gibt es einen ordentlichen Leistungsschub. Der hat jedoch seinen Preis: die Anstrengung ist bei der AMD Radeon VII deutlich hörbar. Hier kann ich beim Referenzdesign also nicht unbedingt meine Empfehlung aussprechen. Auch als Workstation würde ich das nicht unbedingt empfehlen, da die zusätzliche Performance auch zusätzliche Wärme verursacht. Als ich Black OPS II spielte, erreichte ich im Kern über 100 Grad.
Momentan können wir uns nur auf die unverbindliche Preisempfehlung von AMD berufen: 699 USD, also ca. 610 Euro. Letztendlich ist der Preis in Deutschland wahrscheinlich etwas höher.
Da wir noch vor dem offiziellen Launch testen, gibt es ein paar Faktoren, die wir nicht berücksichtigen können. Unter anderem kennen wir den tatsächlichen Preis nicht. Außerdem haben wir mit einem Driver getestet, der in der endgültigen Version nicht enthalten sein wird.
Trotzdem gebe ich hier mein Urteil ab und starte guten Gewissens mit dem Design. Ich persönlich finde das neue Design von AMD ziemlich gut und finde es ist ein großartiges Upgrade zu den vorhergegangenen Gebläse Kühlern. Die drei Lüfter und der Kühlkörper decken die gesamte Leitplatte ab. Außerdem sind Vorder- und Rückseite aus Rohaluminium hergestellt, was die Karte verstärkt und ein Gefühl von Qualität vermittelt, wenn man sie in den Händen hält.
Die Leistung ist nicht ganz mit der RTC 2080-Karte zu vergleichen, die AMD in den Pressematerialien angegeben hat, aber sie kommt sehr nah ran und das bei einem Preis, der sich eher bei NVIDIA Modellen anordnen lässt. Natürlich nur wenn man sich auf die UVP von AMD verlassen kann. Im Allgemeinen hat sich die Karte im Spiel gut bewährt. In Sachen Workstation und Rendering hat die AMD Radeon VII überraschend gute Arbeit geleistet und hier wird deutlich, dass die hohe Bandbreite und der VRAM Speicher allen Anforderungen gerecht werden.
Trotz des neuen Ansatzes hinsichtlich der Kühler, ist die Karte doch ein wenig lauter als ich mir unter voller Belastung gewünscht hätte. Mit dem Ergebnis waren wir jedoch bei maximal 67 Grad, was bedeutet, dass bei einem benutzerdefinierten Kühlprofil die Temperatur mit einem niedrigeren Geräuschpegel angehoben werden kann. Die Karte zu übertakten ist nicht sonderlich zu empfehlen, da die zusätzliche Leistung mit Temperaturen zwischen 91 und 103 Grad einhergeht.
Insgesamt gebe ich AMD eine Score von 8,5 Punkten. Es bleibt definitiv Luft nach oben und wir haben Spielraum um einen besseren Score zu vergeben, wenn AIB-Lösungen mit benutzerdefinierten Taktfrequenzen und verbesserten Treibern eine Leistung bieten, die näher an die 2080 herankommen, als wir heute gesehen haben. ADM verdient aber definitiv Anerkennung für die Einführung von 7 N m und HBM2. Stabilisiert sich auch der Preis, kann AMD mit den zukünftigen AIB Karten leicht einen höheren Score absahnen.
Gut
Nicht so gut
Score: 8,5