Hauptmerkmale
Ein wenig über Intel Arc
Die neuen B580-Karten sind Teil der zweiten Generation dedizierter Arc-Grafikkarten von Intel. Der Codename dieser Generation lautet Battlemage, daher der B-Teil des Namens B580.
Die Karten basieren auf Intels neuester Xe2-Architektur. Oberflächlich betrachtet mag es wie ein Rückschritt gegenüber der vorherigen Generation erscheinen. Die neuen XE2-Chips in einem B580-Board verfügen über 20 Xe-Cores, von denen jeder acht Vector Engines von Intel enthält, also insgesamt 160 Vector Engines mit jeweils 16 Shadern.
Dies ergibt insgesamt 2560 Shader auf einer B580-Karte, was etwas weniger ist als bei den Arc A770-Karten der letzten Generation. Allerdings ist es Intel gelungen, die Leistung jedes einzelnen neuen Kerns deutlich zu steigern, und zwar um bis zu 70 %. Auch wenn auf dem Papier weniger Shader zum Arbeiten zur Verfügung stehen, sollte die Leistungssteigerung im Vergleich zur letzten Generation dennoch solide sein.
Die B580-Boards sind mit 12 GB GDDR6-RAM auf einem 192-Bit-Speicherbus ausgestattet. Eine ordentliche Portion für eine Karte dieser Preisklasse.
Eine Tour rund um das Intel Arc B580 Steel Legend 12GB OC
Die hier vorliegende Partnerkarte von ASRock kommt im weißen Design mit einigen silbernen Elementen, die, wie der Name schon vermuten lässt, natürlich passend zu ASRocks Steel Legend Mainboard-Serie gefertigt sind.
Es handelt sich um eine 2,6 Slot Ausführung mit einer Gesamtlänge von knapp 30cm, also unter sonst gleichen Bedingungen um eine relativ kompakte Karte.
Die Materialien sind eine Kombination aus Kunststoff und Metall. Die Abdeckung um die drei Lüfter besteht aus Kunststoff, während die Karte über eine Metallrückplatte verfügt. Die drei Lüfter bestehen aus transparentem Kunststoff und verfügen über eine im zentralen Hub befindliche RGB-Beleuchtung, die sich schön über die Lamellen verteilt.
Eine weitere RGB-Zone befindet sich im Steel Legend-Logo an der Seite der Karte. Für noch mehr RGB-Spaß verfügt die Karte außerdem über einen dreipoligen RGB-Anschluss auf der Rückseite, sodass Sie hier ein weiteres ARGB-Gerät anschließen können, das mit der Karte synchronisiert wird.
Schließlich gibt es auch einen RGB-Ein-/Aus-Schalter, falls Sie das Licht lieber ausblenden möchten. Ansonsten ist eine Anpassung auch über die Polychrome Sync-Software von ASRock möglich.
In Sachen Kühlung verfügt die Karte wie erwähnt über drei Lüfter, die über einem ordentlichen Stapel Kühlrippen mit vier Heatpipes sitzen. Der Kühler besteht aus einem vernickelten Kupferkühler, bei dem sowohl die Heatpipes als auch die Grundplatte direkten Kontakt mit dem GPU-Chip und den VRM-Teilen auf der Karte haben.
Der letzte Teil des Kühlers ist über der Rückplatte der Karte offen und ermöglicht so einen freien Luftstrom.
Der Kühler verfügt über die Option eines 0-dB-Modus, bei dem die Lüfter bei geringer Belastung vollständig stoppen, um die Geräuschentwicklung auf ein Minimum zu reduzieren.
Die Stromversorgung der Karte erfolgt über zwei achtpolige PCIe-Anschlüsse, die ca. in der Mitte der Karte. ASRock empfiehlt für die Verwendung mit der Karte ein 650-W-Netzteil.
Zum Abschluss schauen wir uns die Anschlüsse an, wo wir drei DisplayPort 2.1 und einen einzelnen HDMI 2.1a vorfinden.
Insgesamt fühlt sich die Konstruktion der Karte solide an, obwohl man merkt, dass ASRock an Kunststoffmaterialien gespart hat, um den Preis niedrig zu halten.
Prüfen
Wir stürzen uns direkt mit dem eigentlichen Testen und schauen, wie die Karte in unseren ausgewählten Benchmarks abschneidet.
Alle Tests wurden auf unserem AMD-basierten Prüfstand mit der folgenden Hardware durchgeführt:
Alle im Vergleich enthaltenen Karten wurden selbstverständlich auch auf dem gleichen Setup getestet.
Der erste Schritt besteht darin, sich einen Überblick über die Basisergebnisse zu verschaffen. Dazu lasse ich das System 30 Minuten lang mit einem Heaven-Stresstest laufen.
Hier erreichte die Karte einen Boost-Takt von 2850 MHz, also leicht über der von ASRock angegebenen Geschwindigkeit und sogar besser als die Referenzzahlen von 2670 MHz.
Im Standardlüfterprofil der Karte erreichte die Höchsttemperatur 58 Grad.
Synthetische Benchmarks
Der nächste Schritt im Test sind die synthetischen Benchmarks, wo wir mit 3D Mark Fire Strike Extreme beginnen.
Wie wir in der Übersicht hier sehen können, schneidet das ASRock B580 Steel Legend richtig gut ab und schlägt sowohl die RX 7600 XT von AMD als auch die RTX 4060 Ti von Nvidia. Diese beiden Karten können im Hinblick auf den Preis als die engsten Konkurrenten angesehen werden. Wie ich später noch erläutern werde, schlägt das ASRock B580 Steel Legend beide Karten in puncto Preis und Leistung. Es ist also ein guter Start für Intel und ASRock.
Zeitspion
Auch hier sind die gleichen Ergebnisse für die Karte zu sehen, die ihre beiden stärksten Konkurrenten erneut deutlich schlägt.
Spieletests
Letztendlich sind synthetische Benchmarks jedoch möglicherweise nicht ganz so interessant wie echte Gaming-Benchmarks, auf die wir hier näher eingehen. Alle Tests hier werden ohne den Einsatz von DLSS, Render-Skalierung oder anderen ähnlichen Technologien durchgeführt, es handelt sich also um einen Test der reinen Rohleistung.
Cyberpunk 2077
Hier können wir sehen, dass wir sowohl bei der Auflösung 1080p als auch 1440p mit soliden durchschnittlichen FPS wirklich gut abschneiden. Mit durchschnittlich 105 und 73 FPS und akzeptablen 1%-Ergebnissen sind das super spielbare Ergebnisse. Das Marketing von Intel ist klar auf 1080p- und 1440p-Gaming ausgerichtet und hier treffen sie ins Schwarze.
4K ist allerdings mehr, als die Karte ohne Upscaling sinnvoll verarbeiten kann. Hier sieht man, dass 12GB RAM nicht ausreichen um gute Ergebnisse zu erzielen.
Betrachtet man den Vergleich, fällt auf, dass die Ergebnisse am Ende etwas stärker in Richtung der Konkurrenz tendieren. Tendenziell schneidet das ASRock B580 Steel Legend im Vergleich bei der höheren Auflösung von 1440p jedoch besser ab.
Assassin's Creed Valhalla
Auch hier erzielen wir wirklich solide Ergebnisse. Die Ergebnisse ähneln stark denen von Cyberpunk 2077 und sind definitiv sowohl bei 1080p als auch bei 1440p spielbar. Allerdings erweist sich 4K wiederum als etwas zu viel.
Im Vergleich zeigt sich, dass das ASRock B580 Steel Legend nochmals besser abschneidet. Allerdings ist auch hier der Trend zu 1440p erkennbar, wo die B580 sowohl die RX 7600 XT als auch die RTX 4060 Ti schlägt.
Outriders
Bei der ersten Generation der Intel Arc-Grafikkarten gab es einige Probleme mit Treibern und Spieleunterstützung. Vieles davon wurde für die neue Generation gelöst, aber während meiner Tests von Outriders stellte sich heraus, dass Intel sein Ziel nicht ganz erreicht hat. Tatsächlich ist es mir selbst nicht gelungen, das Spiel zufriedenstellend zum Laufen zu bringen.
Es liegt also entweder ein Problem mit dem Intel-Treiber, mit der Optimierung des Spiels für Intel Arc-Karten oder eine Kombination aus beidem vor. Das ist der Nachteil einer Nischenkarte wie der Intel Arc, wenn alles andere gleich bleibt.
Overwatch 2
Beim letzten Spiel der Reihe, Overwatch 2, gab es zum Glück keine Herausforderungen. Es ist das einfachste Spiel der Reihe und das sieht man auch an den Ergebnissen, bei denen auch 4K mit dabei ist. Sie sollten jedoch immer noch 1080p und 1440p anstreben.
Betrachtet man den Vergleich, stellt man fest, dass die ASRock B580 Steel Legend im Vergleich zu den teureren Karten erneut super abschneidet.
Raytracing
Vor Kurzem haben wir Ray Tracing in unsere Benchmarks aufgenommen, und ich habe hier auch einige Benchmarks ausgeführt, da Intel Arc Ray Tracing unterstützt und sogar auf der Verpackung damit wirbt. Allerdings handelt es sich dabei um eine schwierige Aufgabe, was sich auch in den Ergebnissen widerspiegelt.
Sogar bei 1080p in Cyberpunk 2077 mit der Voreinstellung „Medium Ray Tracking“ erreichte ich durchschnittlich 51 FPS. Also genau an der Grenze dessen, was ich den spielbaren Bereich für ein Spiel dieser Art nennen würde.
Sie können jedoch Upscaling wie Intels eigenes XeSS verwenden und hier spielbare Ergebnisse erzielen.
Preis
Zum Zeitpunkt des Schreibens kann ich das ASRock B580 Steel Legend zu einem Onlinepreis von knapp 300€ finden. Damit schneidet sie im Vergleich zu ihren engsten Konkurrenten wie einer RTX 4060 oder RX 7600 XT sehr gut ab.
Abschluss
Intel hat mit seinen Arc-Grafikkarten große Fortschritte gemacht. Dies betrifft sowohl die Hardware selbst, aber auch die Treiberentwicklung ist stark vorangeschritten.
Dies bedeutet, dass es sich bei der B580-Serie um eine deutlich ausgereiftere Grafikkartenserie handelt. Gleichzeitig verfügen die Karten auch über eine Leistung und nicht zuletzt einen Preis, der sie in meinen Augen sehr interessant macht.
Rein vom Preis-Leistungs-Verhältnis her denke ich, dass die ASRock B580 Steel Legend-Karte im heutigen Test sowohl die RX 7600 RX- als auch die RTX 4060Ti-Karten beim 1080p-Gaming und vielleicht noch mehr beim 1440p-Gaming mühelos schlägt.
Die Kehrseite besteht darin, dass möglicherweise weiterhin kleinere Problembereiche bestehen. Das ist mir bei meinem Test mit dem Spiel Outriders aufgefallen, das überhaupt nicht spielbar war, egal was ich tat.
Gleichzeitig muss jedoch auch erwähnt werden, dass die Intel Arc B580 Karte nicht als Upgrade für ältere Systeme empfohlen werden kann. Um die Leistung zu erreichen, die wir hier im Test gesehen haben, benötigen Sie ein Motherboard, das Resizable BAR unterstützt. Wenn Sie dies nicht haben, werden Sie bei Intel Arc-Grafikkarten einen ziemlich großen Leistungsabfall feststellen.
Wenn man von solchen Dingen, die auch bei AMD- und Nvidia-Karten vorkommen können, absehen kann, dann lohnt es sich meiner Meinung nach, nach einer Karte wie der ASRock B580 Steel Legend Ausschau zu halten, wenn man eine neue Grafikkarte für Gaming in 1080p oder 1440p braucht.
Am Ende kommt die Endnote 8 für eine super solide Grafikkarte, die im Vergleich zur stärksten Konkurrenz mit einem wirklich guten Preis-Leistungs-Verhältnis aufwarten kann.
Vorteile:
Nachteile