Zentrale Spezifikationen
Laut AMD wurde die neue RDNA 4-Architektur von Grund auf mit Fokus auf Gaming entwickelt. Das heißt natürlich nicht, dass nicht auch ein wenig KI in die neuen Chips eingestreut wurde. Heutzutage ist es mehr oder weniger unmöglich, ein Hardwareprodukt ohne KI herzustellen.
Die RDNA 4-Architektur von AMD wurde seit der Einführung des vorherigen RDNA 3 und seiner verbesserten Variante RDNA 3.5 lange erwartet. Obwohl die RDNA 4-Architektur keine Karten für Ultra-Enthusiasten enthält, die mit den Spitzenkarten von Nvidia konkurrieren könnten, bringt sie brandneue Änderungen mit sich, die die Spieleleistung steigern sollten, da sie in erster Linie für Gaming-Fans konzipiert ist.
Daher hat AMD die folgenden neuen Änderungen in RDNA 4 eingeführt:
Doch schauen wir uns die Karte selbst genauer an, diesmal in einer Steel Legend-Version von ASRock.
Eine Tour rund um die ASRock RX 9070 Steel Legend
Die hier vorliegende Partnerkarte von ASRock kommt in einem weißen Design mit einigen silbernen Elementen daher, welches, wie der Name schon vermuten lässt, natürlich passend zu den Mainboards der Steel Legend-Serie von ASRock gefertigt ist. Das Design der Karte ist mehr oder weniger genau dasselbe wie das, was wir auf der B580 Steel Legend-Grafikkarte von ASRock gesehen haben, die wir uns vor nicht allzu langer Zeit angesehen haben. Die RX 9070-Version ist nur geringfügig größer.
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Die Materialien sind eine Kombination aus Kunststoff und Metall. Die Abschirmung um die drei Lüfter besteht aus Kunststoff, während die Karte über eine Metallrückplatte verfügt. Die drei Lüfter bestehen aus transparentem Kunststoff und verfügen über eine RGB-Beleuchtung in der zentralen Nabe, die sich schön über die Lamellen verteilt.
Eine weitere RGB-Zone befindet sich im Steel Legend-Logo an der Seite der Karte. Für noch mehr RGB-Spaß verfügt die Karte außerdem über einen dreipoligen RGB-Anschluss auf der Rückseite, sodass Sie hier ein weiteres ARGB-Gerät anschließen können, das mit der Karte synchronisiert wird.
Schließlich gibt es auch einen RGB-Ein-/Aus-Schalter, falls Sie das Licht lieber vermeiden möchten. Ansonsten ist eine Anpassung auch über die Polychrome Sync-Software von ASRock möglich.
In Sachen Kühlung verfügt die Karte wie erwähnt über drei Lüfter, die über einem ordentlichen Stapel Kühlrippen mit fünf Heatpipes sitzen. Der Kühler besteht aus einem vernickelten Kupferkühler, bei dem sowohl die Heatpipes als auch die Grundplatte direkten Kontakt mit dem GPU-Chip und den VRM-Teilen auf der Karte haben.
Der letzte Teil des Kühlers ist über der Rückplatte der Karte offen und ermöglicht so einen freien Luftstrom.
Der Kühler verfügt über die Option eines 0-dB-Modus, bei dem die Lüfter bei geringer Belastung vollständig stoppen, um die Geräuschentwicklung auf ein Minimum zu reduzieren.
Die Stromversorgung der Karte erfolgt über zwei achtpolige PCIe-Anschlüsse, die sich ca. in der Mitte der Karte. ASRock empfiehlt für die Verwendung mit der Karte ein 700-W-Netzteil.
Zum Abschluss schauen wir uns die Anschlüsse an, wo wir drei DisplayPort 2.1a und einen einzelnen HDMI 2.1a vorfinden.
Prüfen
Wir stürzen uns direkt in den Test selbst und sehen, wie die Karte in unserer Auswahl an Benchmarks abschneidet.
Alle Tests wurden auf unserem AMD-basierten Prüfstand mit der folgenden Hardware durchgeführt:
Alle im Vergleich enthaltenen Karten wurden selbstverständlich auch auf dem gleichen Setup getestet.
Der erste Schritt besteht darin, einen Überblick über die Basisergebnisse zu erhalten. Dazu lasse ich das System 30 Minuten lang mit einem Heaven-Stresstest laufen.
Hier erreichte die Karte einen Boost-Takt von 3025 MHz, ein gutes Stück über der von ASRock angegebenen Geschwindigkeit und sogar besser als die Referenzwerte, die einen Boost-Takt von 2520 MHz aufweisen.
Die Höchsttemperatur lag bei 59 Grad, die Karte liegt also temperaturmäßig definitiv im akzeptablen Bereich. Allerdings sollte man bedenken, dass wir auf einem offenen Testsystem testen, sodass die Temperatur ziemlich stark schwanken kann, sobald sich alles in einem Schrank befindet.
Synthetische Benchmarks
Der nächste Schritt im Test sind die synthetischen Benchmarks, bei denen wir mit 3D Mark Fire Strike Extreme beginnen.
Hier sieht man, dass die RX 9070 Karte wirklich stark ist. Die Topkarte von AMD RX 7900 XTX schlägt sie zwar noch deutlich, der neue Chip von AMD schlägt jedoch sowohl die RTX 4090- als auch die RTX 4070Ti-Karten.
Wenn wir auf Time Spy springen, können wir sehen, dass die Ergebnisse nicht ganz so solide sind und jetzt sowohl die RX 7900 XTX als auch die RTX 4090 die Nase vorn haben. Allerdings schlägt die RX 5070 eine RTX 4070Ti-Karte immer noch recht deutlich.
Spieletests
Letztendlich sind synthetische Benchmarks jedoch möglicherweise nicht ganz so interessant wie echte Gaming-Benchmarks, auf die wir hier näher eingehen. Alle Tests hier werden ohne den Einsatz von DLSS, Render-Skalierung oder anderen ähnlichen Technologien durchgeführt, es handelt sich also um einen Test der reinen Rohleistung.
Cyberpunk 2077
Cyberpunk 2077 ist für die RX 9070-Karte kein Problem, sie liefert in allen drei Auflösungen starke Ergebnisse. 4K ist natürlich immer noch eine schwierige Aufgabe, aber Ergebnisse über 60 FPS sind immer noch angemessen.
Beim Vergleich können wir erkennen, dass die RX 9070 den Schwergewichtskarten im Feld dicht auf den Fersen ist. Die RX 9070 ist im Test nicht weit davon entfernt, die RTX 4070 TI-Karte zu schlagen.
Assassin's Creed Valhalla
Auch Assassin‘s Creed Valhalla stellt für die RX 9070 Karte im Test kein großes Problem dar. Auch hier sind Ergebnisse von über 100 FPS in allen drei Auflösungen zu sehen.
Im Vergleich erzielen die RTX 4090 und die RX 7900 XTX bessere Ergebnisse, aber auch hier schlägt die RX 9070-Karte eine RTX 4070 Ti-Karte ohne große Probleme.
Outriders
In Outriders erzielen wir erneut gute Ergebnisse, können aber auch hier nicht über 100 FPS in 4K hinauskommen.
Der Vergleich zeigt ein Bild, das den anderen sehr ähnlich ist. Hier können wir jedoch sehen, dass die RTX 4070Ti-Karte ausnahmsweise einmal einen Sieg über die RX 9070 erringt.
Overwatch 2
Overwatch 2 ist das einfachste Spiel in unserem Test, was sich natürlich auch in den Ergebnissen widerspiegelt. Mit Ergebnissen von fast 200 FPS in 4K besteht eine gute Gelegenheit, die Vorteile der neuesten High Refresh 4K-Gaming-Monitore auf dem Markt zu nutzen.
Im Vergleich können wir erneut sehen, dass die RTX 4070Ti-Karte stärker ist als die RX 9070-Karte, allerdings nur mit einem recht geringen Vorsprung.
Raytracing
Vor Kurzem haben wir Ray Tracing in unsere Benchmarks aufgenommen, und ich habe hier auch einige Benchmarks ausgeführt, da Ray Tracing eines der Dinge ist, die AMD als Verbesserungen der RDNA 4-Plattform hervorhebt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Ray Tracing immer noch schwierig zu handhaben ist, wenn man keine Upscaling-Funktionen verwendet. Es ist jedoch sowohl in der Auflösung 1440p als auch 1080p spielbar.
Die Ergebnisse sind jedoch in etwa dieselben wie bei unserem Test der RX 7900 XTX-Karte, sodass es für die neue Generation eine deutliche Verbesserung gibt.
Preis
Zum Zeitpunkt des Schreibens kann ich die ASRock RX 9700 Steel Legend zu einem Onlinepreis von 700€ finden. Dies bedeutet, dass es ungefähr den gleichen Preis hat, zu dem ich derzeit eine RX 7900 XT-Karte finden kann.
Vergleicht man die Preise von Nvidia, entspricht dies aktuell etwa einer RTX 4070 Super.
Man sollte jedoch nicht vergessen, dass AMD bei der Markteinführung der Karte einen voraussichtlichen Preis von 549 US-Dollar angekündigt hatte.
Abschluss
AMD und ASRock haben mit der RX 9070 eine solide Karte auf den Markt gebracht. In puncto Leistung und Ausstattung ist sie eine starke Karte und insbesondere bei Features wie Raytracing ist ein deutlicher Sprung gegenüber der vorherigen Generation zu verzeichnen.
Das große Problem ist allerdings der Preis, denn aktuell sind die Karten nicht annähernd zu dem Preis zu finden, den AMD bei der Vorstellung der neuen RDNA 4-Karten genannt hat.
Wäre die Karte zum beworbenen Preis erhältlich gewesen, wäre es vom Preis-Leistungs-Verhältnis her eine fantastische Karte gewesen. Tatsächlich landen wir hier in Dänemark derzeit bei einem fast doppelt so hohen Preis.
Bei dem Preis sieht der Wert der Karte schon wieder ganz anders aus, da wir uns hier im gleichen Preisbereich wie beispielsweise bei der RTX 4070Ti SUPER Karte befinden, die bei sonst gleichen Bedingungen für die meisten die bessere Karte sein dürfte, sofern man sie denn noch findet.
Am Ende kommt die Endnote 7 für eine Karte, die auf der technischen Seite wirklich gute Fortschritte gegenüber den Vorgängergenerationen erzielt. Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass der Preis derzeit im Vergleich zum beworbenen Preis zu hoch ist. Das bedeutet, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis einfach nicht stimmt.
Wenn der Preis jedoch etwa auf das beworbene Niveau sinkt, wäre die Situation völlig anders und die Qualität wäre besser. Wir können die Dinge jedoch nur als Momentaufnahme des Marktes betrachten, in dem wir die Karte testen.
Vorteile
Nachteile